Der verdammt gute Leitfaden fürs Unschoolen (Teil 2)
Als Blogger auf dem Gebiet der Persönlichkeitsentwicklung ist der US-Amerikaner Leo Babauta von Zenhabits auch in Deutschland bekannt. Er ist auch Vater von sechs Kindern, wovon vier sich zu Hause bilden. In dieser Reihe gibt er Werkzeuge an die Hand, die das Unschoolen – Freilernen – erleichtern und beantwortet Fragen, die entstehen.
Leo Babauta
Deschooling: Die Schule aus dem Kopf bekommen
Das größte Problem, das wir hatten, als wir vor etwa fünf Jahren als neue Unschooling-Eltern und -Kinder anfingen, war, dass wir in der schulischen Denkweise feststeckten.
Unschooling, oder auch Freilernen, ist ein ganz anderer Ansatz als die traditionelle Schule, und auch wenn deine Kinder in der Schule sind und du sie aus der Schule nehmen und sie freilernen lassen willst, glaubst du noch lange an die alten Ideen:
- Kinder sollten früh aufstehen und so zeitig wie möglich mit dem Lernen beginnen.
- Die Schülerinnen und Schüler sollten Lesen, Schreiben, Naturwissenschaften, Mathematik, Geschichte usw. lernen.
- Die Kinder sollten im gleichen Tempo lernen wie andere in ihrem Alter.
- Sie müssen bis zum Ende der Oberstufe bestimmte Dinge lernen.
- Sie müssen sich stark konzentrieren und wirklich lernen und getestet werden, um sicherzustellen, dass sie wirklich lernen.
- Wir müssen sie zum Lernen zwingen, denn sonst sehen sie nur noch fern und spielen Videospiele.
- Sie müssen aufs College gehen.
- Wir wissen, was das Beste für sie ist.
Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr dieses Zeug in unseren Köpfen verankert ist, nachdem wir jahrelang daran geglaubt haben (und vom Schulsystem dazu erzogen wurden).

Unschooling wirft diese Ideen über den Haufen, aber es ist nicht so einfach. Sowohl Eltern als auch Schüler behalten diese Überzeugungen für eine lange Zeit bei, auch wenn sie nicht zur Schule gehen.